Installation von Linux: Auswahl der Umgebung, Demonstration der Installation
1. Linux-Installation
Also, bis jetzt habt ihr euch schon mit der spannenden Geschichte von Linux vertraut gemacht, gelernt, dass jede Distribution wie ein Baukasten aus Kernel, Bibliotheken und Utilities ist, und dabei hat jede ihren eigenen Charme (oder "Package Manager", wenn ihr so wollt). Heute tauchen wir in den praktischen Teil ein und installieren Linux! Das ist der Moment, in dem theoretisches Wissen zu etwas wird, das man anfassen kann. Oder zumindest mit dem Cursor im Terminal ausprobieren kann.
Ihr könnt drei Optionen für Betriebssysteme haben:
- Linux - ihr müsst nichts zusätzlich installieren
- MacOS - basiert auf Unix und ist mit Linux kompatibel. Für die Grundlagen von Linux sollte es ausreichen.
- Windows:
- Windows 11 - einfach WSL2 aktivieren und wir arbeiten mit dem integrierten Linux-Kernel.
- Windows 10 - aktualisieren und WSL2 aktivieren
- Windows 8 oder älter - ihr müsst Linux auf einer virtuellen Maschine installieren.
2. Wie wählt man die passende Distribution aus?
Wodurch unterscheiden sich Distributionen?
Bevor du mit der Installation loslegst, musst du verstehen, welche Distribution für deine Aufgaben geeignet ist. Hier sind ein paar Ideen, um die richtige Wahl zu treffen:
Distribution | Merkmale | Für wen geeignet? |
---|---|---|
Ubuntu | Einfache Bedienung, große Dokumentation und Community | Anfänger, Entwickler, Desktop |
CentOS | Zuverlässigkeit, Stabilität (Serverfokus) | Serveradministratoren |
Fedora | Moderne Technologien, bleeding-edge | Entwickler, Technikliebhaber |
Arch Linux | Komplette Anpassung, Komplexität | Geeks, die alles kontrollieren wollen |
Linux Mint | Benutzerfreundlichkeit, basiert auf Ubuntu | Anfänger, die etwas Funktionsfähiges "out of the box" wollen |
Die goldene Regel: Wenn du Anfänger bist, fang mit Ubuntu an. Das ist wie Linux mit Stützrädern.
Minimale Anforderungen
Für den Betrieb von Linux brauchst du keinen Supercomputer. Hier sind ungefähre Spezifikationen für eine Standard-Distribution:
- Prozessor: 2-Kern, 1 GHz oder höher.
- Arbeitsspeicher: 2 GB (mehr ist besser).
- Freier Speicherplatz auf der Festplatte: ab 20 GB.
- Unterstützung für BIOS/UEFI.
Wenn du mindestens 4 GB Arbeitsspeicher hast, wird Linux wie geschmiert laufen. Und wenn weniger, dann funktioniert es trotzdem – nur mit einem kleinen "Geduldspuffer".
3. Wie bereite ich mich auf die Installation vor?
Installationsmethode: Virtuelle Maschine oder physisches Gerät?
Es gibt zwei Hauptansätze:
Installation auf einer virtuellen Maschine. Das ist die ideale Option, um Linux ohne Risiko auszuprobieren. Du kannst Programme wie diese verwenden:
- VirtualBox: kostenlos und beliebt.
- VMware Workstation Player: kostenlos für nicht-kommerzielle Nutzung.
Physische Installation. Wenn du bereit bist, "Windows auf die Bremse zu treten" oder du hast einen alten Laptop, ist das die richtige Wahl für dich.
Erstellen eines bootfähigen Mediums
Wenn du Linux auf einem physischen Gerät installieren möchtest, brauchst du einen bootfähigen USB-Stick. Das Programm Rufus für Windows ist dafür perfekt. Wenn du macOS nutzt, verwende Etcher.
- Lade das ISO-Image der Distribution von der offiziellen Website herunter.
- Installiere Rufus/Etcher.
- Starte das Programm und wähle dein ISO-Image und deinen USB-Stick.
- Starte den Schreibprozess.
Das war's, dein USB-Stick ist bereit!
4. Demonstration der Installation: Schritt für Schritt
Jetzt kommt der spannendste Teil unserer Vorlesung. Wir werden Linux installieren. Als Beispiel nehmen wir Ubuntu.
1. BIOS/UEFI-Einstellungen
Damit der Computer vom USB-Stick bootet, musst du eventuell die BIOS- oder UEFI-Einstellungen ändern. So geht’s:
- Starte den Computer neu.
- Drücke während des Starts eine Taste (oft
Del
,F2
,Esc
, aber das hängt von deinem Gerät ab). - Gehe zum Tab „Boot“ und setze das USB-Gerät an die erste Stelle.
Glückwunsch, das war dein erstes kleines Abenteuer in der Welt der System-Magie!
2. Starten des Installers
Nach den BIOS-Einstellungen starte den Computer mit angeschlossenem USB-Stick neu. Du wirst etwas wie „Try Ubuntu without installing“ und „Install Ubuntu“ sehen. Wähle die zweite Option.
3. Sprache und Tastaturlayout einstellen
Der erste Schritt im Installer ist die Auswahl der Sprache. Für die meisten ist das „German“ oder „English“, wenn du die Benutzeroberfläche auf Englisch bevorzugst. Danach stelle das Tastaturlayout ein (meist wird es automatisch erkannt, aber überprüfe es nochmal).
4. Installationsart wählen
In diesem Schritt kannst du Folgendes auswählen:
- Erase disk and install Ubuntu – wenn du das aktuelle System vollständig ersetzen willst (alter Computer, saubere Installation).
- Install Ubuntu alongside Windows – wenn du Windows behalten möchtest.
- Something else – für eine benutzerdefinierte Partitionskonfiguration.
Für Anfänger ist die erste Option am besten. Wenn du „Something else“ wählst, bist du schon Experte, und wir gehen zum nächsten Schritt weiter.
5. Festplattenpartitionierung
Wenn du „Something else“ gewählt hast, musst du folgende Partitionen erstellen:
/
: Root-Partition. Empfohlen sind mindestens 20 GB.swap
: Auslagerungsdatei. Für Systeme mit 2-4 GB RAM sollte der Swap doppelt so groß wie der verfügbare RAM sein./home
: Partition für Benutzerdaten (empfohlen, aber optional).
So sieht das im GUI des Installers aus:
[ + ] Partition erstellen
Type: Ext4
Mount point: /
Size: 20 GB
Nach allen Einstellungen drücke „Weiter“.
6. Benutzer einrichten
Denke dir einen Namen für deinen Benutzer und ein Passwort aus. Das werden deine magischen Schlüssel zum System. Der Rechnername kann so etwas wie „Tux-PC“ oder „Das_ist_mein_Rechner“ sein.
Hier ein paar Tipps:
- Passwort: nicht „12345“. Besser etwas Komplexes, das du dir trotzdem merken kannst.
- Auto-Login: deaktivieren, wenn Sicherheit wichtig ist.
7. Abschluss der Installation
Nach den Einstellungen beginnt der Installer, Dateien zu kopieren. Dieser Vorgang dauert je nach Gerät 10 bis 30 Minuten.
Wenn alles abgeschlossen ist, wirst du aufgefordert, den Computer neu zu starten. Glückwunsch, du hast gerade Linux installiert!
5. Erste Schritte nach der Installation
1. System überprüfen
Nach dem Booten siehst du den Desktop oder die Terminal-Oberfläche. Das Erste, was du tun solltest:
- Öffne das Menü und finde "Terminal". Willkommen in der CLI!
- Führe ein paar Befehle aus, um zu überprüfen:
whoami # Finde deinen aktuellen Benutzernamen heraus.
uname -a # Überprüfen, ob du auf Linux bist.
2. Updates installieren
Für Ubuntu ist das ganz einfach:
sudo apt update && sudo apt upgrade -y
Und hier ist der erste Grund, Linux zu lieben: Alles wird ohne Neustart aktualisiert.
6. Häufige Fehler und ihre Lösungen
- Der Computer erkennt den USB-Stick beim Booten nicht. Der Übeltäter ist meistens eine falsche BIOS-Einstellung. Überprüfe, ob der USB-Stick als Boot-Medium ausgewählt ist.
- Zu wenig Speicherplatz auf der Festplatte. Stelle sicher, dass du vorher genügend Platz freigemacht hast oder die Partitionen richtig nutzt.
- Windows ist kaputt (oder du denkst das zumindest). Keine Panik! Wenn Windows nicht startet, hilft oft der Bootloader-Reparaturbefehl in Linux. Einfach nach "GRUB repair" googeln.
Glückwunsch, du hast deinen Baum gepflanzt... ähm, ich meine deine erste Linux-Installation eingerichtet! Jetzt hast du ein Werkzeug für Arbeit und Spiele, und vor dir liegen neue Horizonte der Kommandozeile!
7. Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wie man Linux mit Virtualbox installiert
Falls du noch nie virtuelle Maschinen installiert hast, findest du unten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern.
Du benötigst:
- Das Installationsprogramm Oracle VM VirtualBox für Windows Hosts Downloadlink: Download Oracle VM VirtualBox
- Ein ISO-Image der Betriebssystemversion Ubuntu Linux Downloadlink: Download Ubuntu Desktop
Zuerst musst du die VirtualBox-Anwendung installieren und starten.
Erstellen einer virtuellen Maschine
Klicke auf die Schaltfläche „Erstellen“, wähle aus der Liste den Typ des Betriebssystems „Linux“. Wenn du keine speziellen Vorlieben für eine Distribution hast, wähle die Version „Ubuntu“ mit 64-Bit-Architektur und gib einen beliebigen Namen ein.
Gib den Umfang des Arbeitsspeichers an, der der virtuellen Maschine zugeteilt wird. Empfohlen werden 1024 MB.
Bestimme den Festplattenspeicherplatz für die virtuelle Maschine. Empfohlen werden 10 GB.
Den Typ der virtuellen Festplatte kannst du bei der Voreinstellung lassen — VDI (VirtualBox Disk Image).
Das Speicherformat kannst du entsprechend deiner Vorlieben wählen. Eine dynamische virtuelle Festplatte wächst mit zunehmendem Speicherbedarf, während eine fixe sofort in der Größe erstellt wird, die du im vorherigen Schritt angegeben hast.
Den Namen und die Größe der Datei kannst du unverändert lassen und direkt auf „Erstellen“ klicken.
Nach der Fertigstellung hast du eine virtuelle Maschine erstellt, allerdings ohne Betriebssystem. Um das zu installieren, lade Ubuntu Linux (64-bit) herunter.
Installation von Linux
Durch Klicken auf die Schaltfläche „Starten“ sollte ein Dialogfenster erscheinen, in dem du den Pfad zum heruntergeladenen ISO-Image angeben kannst. Wähle dies und klicke auf „Weiter“.
Die virtuelle Maschine führt einige Prozesse automatisch aus, jedoch wirst du in einigen Schritten mitwirken müssen.
Wähle die Sprachunterstützung aus der linken Liste aus und klicke auf „Ubuntu installieren“.
Du kannst die Updates bereits während der Installation laden.
Ohne große Sorgen kannst du die Option „Festplatte löschen und Ubuntu installieren“ wählen und fortfahren.
Falls du beim ersten Schritt die Sprache Deutsch gewählt hast, bietet dir das System eine deutsche Tastaturbelegung als zusätzliche Option an.
Fülle die Felder aus und wähle den Anmeldemodus aus.
Es folgt das Partitionieren der Festplatte, Übertragen von Dateien, Installieren von Updates und andere Prozesse, die kein direktes Eingreifen des Benutzers erfordern.
Nach Abschluss wird der virtuelle Computer neu gestartet und du gelangst in die installierte Ubuntu-Linux-Umgebung.
Verbindung zwischen Host-OS und Gast-OS auf Linux herstellen
Aber das ist noch nicht alles. Es wird dringend empfohlen, die sogenannten „Gasterweiterungen“ zu installieren. Sie enthalten Treiber und andere Systemdateien, die für die optimale Leistung und zusätzliche Funktionalitäten zwischen virtuellen und Gast-Betriebssystemen erforderlich sind.
Wähle im VirtualBox-Menü den Punkt „Geräte“, Unterpunkt „Gasterweiterungen einlegen…“ und warte, bis dir angeboten wird, die Autostart-Anwendung vom virtuellen Laufwerk zu starten.
Das virtuelle Ubuntu-Linux-OS ist nun installiert und einsatzbereit.
Offizielle Dokumentation: Oracle VM VirtualBox Bedienungsanleitung
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