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Dateisystemverwaltung: Befehle lsblk, blkid

Docker SELF
Level 6 , Lektion 0
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Dateisystemverwaltung: Befehle lsblk, blkid

1. Die Bedeutung des Verständnisses von Dateisystemen

Willkommen zu einer neuen Vorlesung des Kurses, in der wir in die faszinierende Welt der Linux-Dateisysteme eintauchen. Heute lernen wir, wie man Geräte findet, ihre Struktur versteht und welche Dateisystemtypen darauf installiert sind. Wir zaubern ein bisschen mit der Befehlszeilen-Magie der Tools lsblk und blkid. Und wir schauen uns an, warum programmierbare Spitzhacken für das "Graben" nach Daten immer cool sind!

Was ist ein Dateisystem?

Wenn das Betriebssystem das "Herz" deines Computers ist, dann ist das Dateisystem sein "Nervensystem". Es organisiert und verwaltet den Zugriff auf Daten auf Speichermedien (Festplatten, SSDs, USB-Sticks). Es bestimmt, wie Daten gespeichert, gelesen und geschrieben werden.

Beispiele für Dateisysteme, die du vielleicht kennst:

  • ext4 — das Standard-Dateisystem für die meisten Linux-Distributionen.
  • NTFS — das Dateisystem, das von Windows verwendet wird.
  • FAT32 — beliebt für externe Speichermedien und USB-Sticks.
  • XFS, btrfs — fortschrittlichere Alternativen für Linux mit Unterstützung für Funktionen wie Snapshots.

Wenn du unter Linux eine Festplatte oder einen USB-Stick anschließt, muss das Dateisystem "eingehängt" werden, damit das System damit arbeiten kann. Wir werden das (und vieles mehr) mit Befehlen verwalten.


2. Befehl lsblk: Übersicht über angeschlossene Geräte

Grundlagen des Befehls lsblk

Linux bietet viele Tools zur Verwaltung von Geräten und Partitionen. Eines der nützlichsten davon ist der Befehl lsblk. Der Name steht für "list block devices" — eine Liste von Blockgeräten anzeigen.

Die Syntax ist einfach:

lsblk

Dieser Befehl zeigt eine Tabelle aller Blockgeräte im System an, einschließlich Festplatten, SSDs, USB-Sticks und deren Partitionen.

Beispielausgabe:

NAME   MAJ:MIN RM  SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda      8:0    0  500G  0 disk 
├─sda1   8:1    0   50G  0 part /
├─sda2   8:2    0  200G  0 part /home
└─sda3   8:3    0  250G  0 part 
sdb      8:16   1   16G  0 disk 
└─sdb1   8:17   1   16G  0 part /media/usb
  • NAME: Name des Geräts. Zum Beispiel sda, sdb. Die Buchstaben (a, b...) entsprechen der Reihenfolge, in der die Geräte vom System erkannt werden.
  • SIZE: Die Größe des Geräts.
  • TYPE: Der Typ des Geräts. Zum Beispiel ist disk eine physische Festplatte, und part ist ihre Partition.
  • MOUNTPOINT: Der Pfad, an dem das Gerät im Dateisystem eingehängt ist.

Nützliche Optionen

lsblk ist ein ziemlich flexibler Befehl. Mit zusätzlichen Parametern kannst du noch mehr Informationen erhalten:

  • lsblk -f — zeigt den Dateisystemtyp und die UUID (eindeutige Kennung) jedes Geräts an.
  • lsblk -o NAME,SIZE,FSTYPE,MOUNTPOINT — zeigt nur die interessierenden Spalten an (zum Beispiel Name, Größe, Dateisystem, Einhängepunkt).

Beispiel:

lsblk -f

Ergebnis:

NAME   FSTYPE LABEL    UUID                                 MOUNTPOINT
sda                                                         
├─sda1 ext4   rootfs   1111-2222-3333-4444                 /
├─sda2 ext4   home     5555-6666-7777-8888                 /home
└─sda3 swap            9999-AAAA-BBBB-CCCC                 [SWAP]
sdb    vfat   USB_DISK AAAA-BBBB                           /media/usb

3. Der Befehl blkid: Die Magie der eindeutigen Kennungen

Manchmal brauchst du detaillierte Informationen über ein Speichermedium oder dessen Dateisystem. Hier kommt der Befehl blkid ins Spiel. Er dient dazu, Geräte basierend auf ihrem Dateisystem und UUID zu identifizieren.

Grundlagen des Befehls blkid

Führe ihn ohne Parameter aus:

blkid

Ein Beispiel der Ausgabe:

/dev/sda1: UUID="1111-2222-3333-4444" TYPE="ext4"
/dev/sda2: UUID="5555-6666-7777-8888" TYPE="ext4"
/dev/sda3: UUID="9999-AAAA-BBBB-CCCC" TYPE="swap"
/dev/sdb1: UUID="AAAA-BBBB" TYPE="vfat" LABEL="USB_DISK"
  • UUID: Eindeutige Kennung der Partition (ändert sich nicht, selbst wenn das Gerät umbenannt wird, zum Beispiel von sda zu sdb).
  • TYPE: Typ des Dateisystems.
  • LABEL: Partition-Label.

Praktischer Nutzen von UUID

UUID ist in Linux besonders wichtig, da Geräte ihre Namen beim Booten dynamisch ändern können. Zum Beispiel kann das, was heute /dev/sda heißt, morgen zu /dev/sdb werden. Dank UUID kannst du eine stabile Kennung für das Mounten von Geräten verwenden. Wir werden dies ausführlicher in der nächsten Vorlesung besprechen, wo es um die Arbeit mit der Datei /etc/fstab geht.


4. Arbeiten mit nicht eingehängten Geräten

Manchmal schließt du eine Festplatte oder einen USB-Stick an, aber er wird nicht als eingehängt angezeigt. Das könnte daran liegen, dass kein aktives Dateisystem vorhanden ist. Verwende lsblk und blkid, um schnell herauszufinden, was los ist.

Angenommen, du hast ein USB-Laufwerk angeschlossen, aber in der Ausgabe von lsblk siehst du:

NAME   MAJ:MIN RM  SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sdb      8:16   1   16G  0 disk 

Das bedeutet, dass das Gerät sdb keine aktive Partition hat. Überprüfe die Ausgabe von blkid, um sicherzustellen, ob ein Dateisystem darauf vorhanden ist:

blkid /dev/sdb

Falls es keine Antwort gibt, bestätigt das: Das Gerät ist noch nicht formatiert. Darüber sprechen wir in der nächsten Vorlesung.


5. Vergleich von lsblk und blkid

Beide Befehle sind nützlich, aber ihre Verwendung unterscheidet sich:

  • Nutze lsblk, um einen Überblick über das gesamte System zu bekommen: Wo sich was befindet, welche Partitionen gemountet sind.
  • Nutze blkid, um Details über das Dateisystem (Typ, Label, UUID) zu erfahren.

Vergleichstabelle

Befehl Hauptzweck Ausgabe
lsblk Zeigt Geräte, deren Partitionen und Mountpunkte NAME, SIZE, TYPE, MOUNTPOINT, FSTYPE usw.
blkid Informationen über das Dateisystem (UUID, LABEL, TYPE) abrufen UUID, TYPE, LABEL

6. Beispiel: Vom Suchen eines Geräts bis zum Verstehen seiner Struktur

Aufgabe

  1. Finde das angeschlossene USB-Gerät.
  2. Bestimme dessen Dateisystem.
  3. Bereite das Gerät für das Mounten vor.

Schritte

  1. Schließe das Gerät an und führe aus:

    lsblk
    
    Finde dein Gerät. Zum Beispiel sdb.
  2. Überprüfe, ob ein Dateisystem vorhanden ist:

    blkid /dev/sdb
    

    Wenn kein Dateisystem vorhanden ist, wirst du keine Ausgabe sehen. Das bedeutet, dass das Gerät formatiert werden muss.

  3. Wenn ein Dateisystem vorhanden ist, siehst du dessen Typ und UUID. Du kannst es jetzt für die weitere Arbeit verwenden (z. B. Mounten).

Jetzt bist du mit dem Wissen ausgestattet, um mit Dateisystemen in Linux zu arbeiten. In der nächsten Vorlesung werden wir uns mit der Formatierung von Geräten beschäftigen, Dateisysteme erstellen und sie für den Einsatz vorbereiten! Bereite dich auf den aufregenden Prozess vor, eine "rohe" Platte in ein einsatzbereites Werkzeug zu verwandeln.

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